Wenn Brettspiele das Tor zu anderen Welten öffnen, dann ist Bios: Genesis 2nd Edition eine Zeitmaschine, die uns zurück an den Ursprung allen Lebens katapultiert – in die Ursuppe! Von Phil Eklund entworfen, ist dieses Spiel ein Mix aus Wissenschaft, Strategie und purer Kreativität, der dich von anorganischen Molekülen bis hin zu komplexem Leben führt. Klingt nerdig? Ist es auch, aber auf die bestmögliche Weise.
Thema und Setting
Stell dir vor, du bist kein König, kein Bauer und auch kein Alien, sondern… Moleküle. Dein Ziel: Überleben, sich replizieren und irgendwann so etwas wie Leben werden. Das Spiel beginnt mit der Erde, wie sie vor etwa 4 Milliarden Jahren war – ein brodelnder, chaotischer Haufen aus Vulkanen, Meteoriten und Chemikalien.
In „Bios: Genesis“ beginnen ein bis vier Spieler kurz nach der Entstehung der Erde als organische Verbindungen, die durch bis zu vier Biont-Token dargestellt werden. Die Aminosäuren steuern den Stoffwechsel, die Lipide bilden Zellen, die Pigmente steuern die Energieabsorption und -speicherung und die Nukleinsäuren steuern die Replikation nach Vorlage. Ihr Ziel ist ein doppelter Ursprung des Lebens: erstens als autokatalytisches Leben (ein Stoffwechselzyklus, der seine eigenen Bestandteile reproduziert, aber nicht repliziert) und zweitens als darwinistisches Leben (ein Organismus, der eine Vorlage verwendet, um sich in einer RNA-Welt zu replizieren). Die Spieler können kooperativ, kompetitiv oder im Solospiel spielen.
Übersicht
Thema: In „Bios: Genesis“ beginnen ein bis vier Spieler kurz nach der Entstehung der Erde als organische Verbindungen, die durch bis zu vier Biont-Token dargestellt werden.
Spieler: 1 – 4 Spieler.
Spielzeit: 60 – 120 Minuten
Spielmechaniken
1. Modularer Spielaufbau
Jedes Spiel beginnt anders. Die modularen Plättchen und Karten repräsentieren die Gegebenheiten der frühen Erde: Ozeane, Kontinente, chemische Quellen – und, natürlich, Katastrophen wie Supernovae.
2. Würfelglück trifft Strategie
Würfel bestimmen, ob deine chemischen Reaktionen erfolgreich sind. Aber keine Sorge, du bist nicht völlig den Launen des Schicksals ausgeliefert: Mit klugem Ressourcenmanagement kannst du dein Glück ein wenig in die richtige Richtung lenken.
3. Evolution und Mutation
Wenn es dir gelingt, einfache Moleküle zu erschaffen, kannst du diese mit weiteren Karten und Mechaniken mutieren lassen. Von Aminosäuren zu DNA, von einfachen Zellen zu mehrzelligen Organismen – jede Entscheidung zählt.
4. Kooperativ oder kompetitiv
Je nach Spielmodus kannst du entweder mit anderen Spielern zusammenarbeiten, um eine komplexe Biosphäre zu schaffen, oder sie sabotieren, um deine eigene Kreation dominieren zu lassen.
Bestandteile:
1. Spielbrett & Plättchen
- Modulare Spielbereiche: Diese stellen die geologische und chemische Landschaft der Erde dar (Ozeane, Vulkanquellen, Kontinente).
- Katastrophenplättchen: Ereignisse wie Supernovae, Meteoriten oder Vulkanausbrüche, die dein Spiel kräftig durcheinanderwirbeln.
2. Karten
- Molekül-Karten: Von einfachen anorganischen Molekülen (z. B. Wasser, Methan) bis zu organischen Molekülen wie Aminosäuren und Lipiden.
- Organismus-Karten: Für Zellen, DNA-Strukturen und mehrzellige Lebensformen.
- Mutation-Karten: Um deinen Organismus weiterzuentwickeln.
3. Würfel
- W6-Würfel: Sie bestimmen den Erfolg deiner chemischen Reaktionen und evolutionären Entwicklungen.
4. Marker & Ressourcen
- Element-Marker: Repräsentieren die chemischen Bausteine (z. B. Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff).
- Energie-Marker: Symbolisieren die Energiequellen für chemische Reaktionen (z. B. Vulkanenergie).
5. Spielanleitung
- Eine detaillierte Anleitung mit Beispielen und wissenschaftlichen Hintergründen.
6. Spielerhilfen
Übersichtskarten, die dir die wichtigen Mechaniken und Schritte erklären.
Module (Erweiterungen)
Bios: Genesis ist ein eigenständiges kooperatives Wettbewerbsspiel für 1 bis 4 Spieler, das auch als Nachfolgespiel von Interstellar gespielt werden kann.
Es kann auch als erster Teil unserer Spielserie über die Evolution des Lebens dienen: (Bios:Genesis, Bios:Megafauna/Bios:Mesofauna, Bios:Origins, High Frontier 4 All und Interstellar).
Spielablauf
Hier ist der typische Spielablauf von Bios: Genesis 2nd Edition, damit du weißt, was dich in der Ursuppe erwartet:
1. Vorbereitung
- Spielbrett und Karten: Lege die modularen Plättchen aus und baue das Spielfeld entsprechend der Spieleranzahl und der Spielanleitung auf.
- Startausstattung: Jeder Spieler erhält ein Startset an Element-Marken und Molekülkarten.
- Katastrophen-Deck: Mische die Katastrophenkarten und bereite sie für später vor – diese werden das Spielgeschehen beeinflussen.
2. Spielrunden – Der Kreislauf des Lebens
Das Spiel ist in mehrere Runden unterteilt, die aus den folgenden Phasen bestehen:
Phase 1: Umweltbedingungen
- Ziehe eine Katastrophenkarte, die Umweltveränderungen oder extreme Ereignisse darstellt (z. B. Meteoriten, Supernovae).
- Passe die Bedingungen auf dem Spielfeld an – dies kann neue Möglichkeiten schaffen oder bestehende Organismen gefährden.
Phase 2: Chemische Reaktionen
- Nutze deine Element-Marker und Energiequellen, um chemische Reaktionen auszulösen.
- Würfle, um den Erfolg deiner Reaktionen zu bestimmen. Gelingt es dir, neue Moleküle oder einfache Zellen zu erschaffen?
- Beispiele: Du kombinierst Wasserstoff und Sauerstoff, um Wasser zu erzeugen, oder nutzt Energie, um Aminosäuren zu bilden.
Phase 3: Evolution und Mutation
- Verarbeite deine Moleküle zu komplexeren Strukturen.
- Spiele Mutation-Karten, um deine Organismen anzupassen und an die Umwelt anzupassen.
- Beispiele: Entwickle Zellwände, DNA oder andere Überlebensmechanismen.
Phase 4: Überlebensprüfung
- Alle Organismen müssen sich gegen Umweltbedingungen behaupten.
- Wenn sie keine Energie oder Ressourcen mehr haben, sterben sie.
Phase 5: Wachstum und Fortpflanzung
- Erfolgreiche Organismen können sich replizieren und verbreiten, wodurch du neue Spielvorteile erhältst.
3. Spielende
Das Spiel endet nach einer vorher festgelegten Anzahl an Runden oder wenn eine bestimmte Entwicklungsstufe erreicht wird (z. B. das Erschaffen komplexen Lebens).
Ziel des Spiels
Das ultimative Ziel ist es, die stabilste und anpassungsfähigste Biosphäre zu erschaffen. Du gewinnst, indem du am Ende des Spiels die erfolgreichsten Organismen besitzt – sei es durch Größe, Vielfalt oder Überlebensfähigkeit.
Inhalt
- Karten
- Überdimensionale Tafeln für Bakterien und Refugien
- Scheiben, die Katalysatoren, Enzyme und Antioxidantien
- darstellen Holzwürfel für Manna und Chromosomen
- Holzkuppeln für Bionten
- Sechsseitige Würfel
- Regeln und historischer Hintergrund
- Faltbare Spielhilfe
- Schachtel
Space Universum
Es kann auch der 5. Teil einer Spielreihe über die Evolution des Lebens sein (Bios: Genesis, Bios: Megafauna/Mesofauna, Bios: Origins, High Frontier 4 All und Interstellar), es knöpft sozusagen, die Ereignisse nach Interstellar.
An Bord des Raumschiffs Exodus steuern die Spieler sieben raumfahrende Mensch-Maschine-Hybriden, die sich auf eine epische Pilgerfahrt zu den Sternen begeben.
Mehr sehenIn High Frontier 4 All schlüpfst du in die Rolle einer interplanetaren Raumfahrtorganisation, die versucht, das Sonnensystem zu erobern – natürlich mit Hilfe von Raketen, Ressourcenmanagement und einer ordentlichen Portion Ingenieurskunst.
Mehr sehenThe Bios Universum
Es kann auch der 1. Teil einer Spielreihe über die Evolution des Lebens sein (Bios:Genesis, Bios:Megafauna/Mesofauna, Bios:Origins, High Frontier 4 All und Interstellar)
Willkommen in der winzigen, aber faszinierenden Welt von „Mesofauna“! Während große Kreaturen wie Mammuts und Dinosaurier in „Megafauna“ im Mittelpunkt stehen, konzentriert sich „Mesofauna“ auf das Leben der kleinen Überlebenskünstler.
Mehr sehen„Megafauna“ ist eine Mischung aus wissenschaftlicher Simulation und strategischem Brettspiel. Du schlüpfst in die Rolle eines prähistorischen Organismus und kämpfst darum, deine Spezies in einer sich ständig wandelnden Welt zu etablieren und zu überleben.
Mehr sehenIn „Bios: Genesis“ beginnen ein bis vier Spieler kurz nach der Entstehung der Erde als organische Verbindungen, die durch bis zu vier Biont-Token dargestellt werden.
Mehr sehenSpielzubehör
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SCORE OUT OF 10
9
VERDICT & FINAL NOTE
Fazit
Bios: Genesis 2nd Edition ist kein Spiel für schwache Nerven – oder ungeduldige Spieler. Es fordert taktisches Denken, wissenschaftliches Interesse und die Bereitschaft, sich mit komplexen Mechaniken auseinanderzusetzen. Dafür belohnt es mit einem tiefgründigen, einzigartigen Spielerlebnis, das nicht nur Spaß macht, sondern auch lehrreich ist. Wer Lust hat, die Ursuppe zu durchrühren und den Ursprung des Lebens nachzuspielen, wird mit diesem Spiel seine Freude haben.
Abschließende Bemerkung
Ich war ehrlich gesagt zunächst etwas überwältigt von der Komplexität. Die Spielregeln sind nicht gerade ein Spaziergang, und beim ersten Spiel braucht man definitiv Geduld, um sich in die Mechaniken einzufuchsen. Aber sobald der Knoten geplatzt ist, entfaltet sich ein Spiel, das sowohl fordernd als auch faszinierend ist. Die wissenschaftliche Genauigkeit ist beeindruckend, und ich habe tatsächlich noch etwas über Evolution gelernt – was bei einem Brettspiel eher selten passiert! Es ist kein Spiel, das ich jeden Abend spielen würde, aber für strategische Abende oder eine wissbegierige Runde ist es ein echter Geheimtipp.
PROS
- Einzigartiges Thema: Evolution und Biochemie sind unverbraucht und spannend.
- Wissenschaftlich fundiert: Perfekt für Wissenshungrige und Nerds.
- Hoher Wiederspielwert: Dank des modularen Spielaufbaus gleicht keine Partie der anderen.
- Strategische Tiefe: Jede Entscheidung hat Gewicht, jede Runde fordert Planung.
CONS
- Hohe Einstiegshürde: Die Regeln sind komplex und können Neulinge abschrecken.
- Langsam im Aufbau: Die ersten Runden fühlen sich oft träge an.
- Würfelglück: Trotz Strategie spielt der Zufall eine große Rolle.
- Nicht für jeden geeignet: Gelegenheitsspieler oder Fans von schnellen Spielen könnten überfordert sein.