¡Viva la Revolución!
Im Dezember 1956 kehrte der auf Bewährung entlassene Rebell Fidel Castro nach Kuba zurück, um seine Revolution zu starten. Er hatte so gut wie keine politische Basis und – nach einer katastrophalen ersten Begegnung mit den Regierungstruppen – insgesamt nur 12 Männer. Zwei Jahre später hatten Castro, sein Bruder Raúl und die revolutionäre Ikone Che Guevara durch meisterhafte Propaganda und Fraktionsmanöver unterschiedliche Guerillagruppen vereint und die tiefe Ablehnung der Kubaner gegenüber ihrem Diktator Fulgencio Batista y Zaldívar ausgenutzt. Castros Machtübernahme wurde zum Vorbild für linke Aufstände.
Thema und Setting
Cuba Libre wird für Spieler von Andean Abyss leicht zu erlernen sein – beide Bände verwenden dasselbe innovative COIN-System. Wie Band I kann Cuba Libre sowohl solo als auch mit bis zu vier Spielern gespielt werden – und das in kürzerer Zeit als Andean Abyss. Die Situation und die strategischen Herausforderungen in Cuba Libre sind jedoch neu. Ein Kartenspiel mit 48 neuen Ereignissen erweckt das Kuba der 1950er Jahre zum Leben und enthält …
Sinatra: Frankies Show in Havanna – Boom oder Pleite, und wer kassiert?
… und vieles mehr.
- Die Zwölf: Die Flucht der ersten Welle in die Sierra Maestra – inspirierende Legende oder Vorbote der Niederlage?
- El Che und Raúl: Geniale Feldkommandeure oder stümperhafte Geiselnehmer?
- Operation Fisherman: Können die Marxisten eine zweite Invasion durchführen?
- Generalstreik: Zerstörung der Städte oder Blamage der Rebellen?
- Radio Rebelde: Hören die Massen zu oder nur die Peiler der Armee?
- Pakt von Caracas: Können sich die Rebellen vereinen?
- Panzerwagen: Mobile Schlagkraft, aber in wessen Händen?
- Rolando Masferrer: Brutale Taktiken der Regierung – helfen sie oder schaden sie?
- Der fette Metzger: Kann der Vollstrecker der Mafia ihre Casinos schützen?

Übersicht
Thema: Übernimm die Rolle einer von vier Fraktionen, die in dem kartengesteuerten COIN-Spiel Vol:2 um die Kontrolle über Kuba kämpfen.
Spieler: 1 – 4 Spieler
Spielzeit: 360 Minuten
Willkommen im Kuba der späten 1950er Jahre: Die Zigarren qualmen, die Mojitos fließen, und die politische Lage ist… sagen wir mal, explosiv. In Cuba Libre von GMT Games schlüpfst du in die Rolle einer von vier Fraktionen, die um die Kontrolle über die Insel kämpfen. Ob du nun die Regierung, das kriminelle Syndikat, die Bewegung des 26. Juli oder das Directorio Revolucionario repräsentierst – jede Partei verfolgt ihre eigenen Ziele und Strategien. Dieses Spiel ist der zweite Teil der COIN-Serie (COunter-INsurgency) und bietet eine faszinierende Mischung aus Strategie, Politik und Geschichte.
Spielmechanik – Revolution auf dem Spielbrett
Cuba Libre ist ein kartenbasiertes Strategiespiel für 1 bis 4 Spieler, das die komplexe Dynamik der kubanischen Revolution einfängt. Jede Fraktion hat einzigartige Fähigkeiten, Ziele und Ressourcen:
- Regierung: Setzt auf militärische Stärke und Kontrolle über Städte.
- Syndikat: Konzentriert sich auf wirtschaftliche Macht durch Kasinos und Bestechung.
- Bewegung des 26. Juli: Führt Guerilla-Kriegsführung gegen die Regierung.
- Directorio Revolucionario: Eine studentische Bewegung mit eigenen revolutionären Zielen.
Das Spiel verläuft über mehrere Runden, in denen Ereigniskarten aufgedeckt werden. Diese Karten bestimmen die Reihenfolge der Züge und bieten spezielle Aktionen oder Ereignisse, die das Spielgeschehen beeinflussen. Die Spieler müssen sorgfältig planen, wann sie agieren und wann sie passen, um sich für zukünftige Vorteile zu positionieren.
Ein zentrales Element ist die asymmetrische Spielweise: Jede Fraktion spielt sich anders und verfolgt unterschiedliche Siegbedingungen. Dies erfordert ein tiefes Verständnis der eigenen Stärken und Schwächen sowie der Strategien der Gegner.

Bestandteile:
Wer Cuba Libre öffnet, findet nicht nur einen Hauch Havanna, sondern auch ordentlich strategisches Spielmaterial. Hier die komplette Ausrüstung für deinen kubanischen Umsturz:
- 1 Spielbrett – Zeigt Kuba in all seiner Pracht, unterteilt in Provinzen, Städte, Pfade und Schlüsselregionen (¡Hola, Havanna!).
- 1 Kartendeck mit 72 Eventkarten – Davon 52 Standard-Events und 20 Propaganda-Karten (die Trigger für Siegbedingungen, Ressourcen und Reorganisation).
- 4 Fraktionshilfen (engl.) – Übersichtlich gestaltet, um dir die Aktionen und Sonderfähigkeiten deiner Fraktion zu erklären.
- Holzmarker in 4 Farben:
- Grün: Bewegung des 26. Juli (Rebellen)
- Blau: Directorio Revolucionario (Studentenrevolutionäre)
- Gelb: Syndikat (Mafia lässt grüßen)
- Rot: Regierungstruppen
- Enthalten sind u. a.:
- Guerilla-Marker (beidseitig: verdeckt/enthüllt)
- Truppenmarker
- Basen
- Polizei
- Diverse Spielmarker:
- Kontrollmarker
- Ressourcenanzeiger
- Unterstützungs-/Oppositionsmarker
- 1 Rundenzähler
- 1 Regelheft (Core Rules der COIN-Serie)
- 1 Playbook – Mit historischem Hintergrund, Beispielszenarien, Solo-Bot-Anleitungen und Designerkommentaren.
- 1 Referenzblatt für Non-Player-Fraktionen (für Solospiel)
Optional – je nach Ausgabe:
Solo-Bots für alle vier Fraktionen – Damit du auch alleine gegen Castro, Batista oder die Mafia antreten kannst. die anderen Fraktionen zu steuern. Ziemlich clever und kein stumpfer Automatismus.
Spielablauf
Rundenstruktur: Revolution in Etappen
Das Spiel läuft über eine Reihe von Kartenrunden, die durch sogenannte Propaganda-Karten unterbrochen werden. Jede Karte stellt ein historisches Ereignis dar und bringt Schwung – oder Chaos – ins Spiel. Eine Runde sieht grob so aus:
- Ereigniskarte aufdecken: Sie zeigt das aktuelle Ereignis und die Spielerreihenfolge (2 Fraktionen dürfen agieren, 2 pausieren).
- Aktive Fraktionen wählen Aktion + Operation (oder das Ereignis):
- Spieler dürfen entweder das Ereignis ausführen, oder eine Kombination aus Operation und Sonderaktion ihrer Fraktion.
- Wer zuerst dran ist, hat die Qual der Wahl – aber: Wer eine mächtige Aktion wählt, kommt in der nächsten Runde eventuell nicht sofort wieder dran. Timing ist hier (fast) alles.
Operationen – deine Basisaktionen
Jede Fraktion hat Zugriff auf vier Grundaktionen, angepasst an ihre Spielweise:
- Regierung:
- Truppen verlegen, Polizei einsetzen, Aufstände niederschlagen, Unterstützung erhöhen
- 26. Juli / Directorio:
- Guerillas aufbauen, Bewegung, Sabotage, Aufstände anzetteln
- Syndikat:
- Kasinos bauen (Geldmaschine!), Bestechung, Einfluss aufrechterhalten
Sonderaktionen – mit Würze
Jede Fraktion kann zusätzlich zu den Standardoperationen Sonderaktionen ausführen. Diese sind supermächtig, aber nur unter bestimmten Bedingungen verfügbar. Zum Beispiel:
- Regierung kann Sonderfinanzierungen durchführen.
- Juli kann überall gleichzeitig aufmischen mit „Allianzen“.
- Syndikat kann ungeniert Bestechungsgelder fließen lassen.
Propaganda-Karten – alles auf Anfang… oder zum Ende?
Alle paar Karten kommt eine Propaganda-Karte ins Spiel – und die bringt ordentlich Unruhe:
- Siegbedingungen werden geprüft – wer sein Ziel erreicht, gewinnt!
- Ressourcen und Unterstützung werden aktualisiert
- Reorganisation: Truppen werden neu verteilt, Basen gebaut oder entfernt
- Optionale Sabotage wird entfernt
Heißt: Propaganda-Karten sind deine Meilensteine. Plane immer rückwärts – was willst du bis dahin erreicht haben?
Siegbedingungen – Vier Wege zur Macht
Jede Fraktion verfolgt ein eigenes Ziel. Wer’s zuerst schafft, gewinnt sofort – ansonsten wird nach der letzten Propaganda-Karte gewertet.
- Syndikat: Reichtum (ja, wirklich – sie wollen einfach nur stinkreich sein)
- Regierung: Kontrolle über genug Bevölkerung + politische Unterstützung
- 26. Juli: Kontrolle über Bevölkerung durch Opposition
- Directorio: Opposition + Kontrolle über Städte

Inhalt
- Ein 17„ x 22“ großes Spielbrett
- 106 Holzspielsteine (viele davon geprägt)
- 52 Spielkarten
- Ein vollfarbiges Spielmarkenblatt
- Regelheft
- Spielheft
- 7 Spielhilfen
- Drei 6-seitige Würfel

Erweiterungen
Coin Series
Cuba Libre präsentiert wie sein Vorgänger Andean Abyss ein Spielsystem zu modernen Aufständen, das sich leicht an andere Konflikte anpassen lässt, insbesondere solche, in denen viele Seiten miteinander interagieren (daher auch unsere COunterINsurgency-Reihe). Eine reichhaltige und wenig beachtete Geschichte der Guerillakriegsführung im 20. Jahrhundert wartet darauf, entdeckt zu werden
The Guerrilla Generation nimmt uns mit in eine Epoche, in der Aufstände, Untergrundbewegungen und politische Spannungen den Alltag bestimmten. Das Spiel stellt die Dynamik von Guerillakrieg und Machtverschiebungen dar und fordert die Spieler dazu heraus, taktisch wie politisch kluge Entscheidungen zu treffen. Wer hier nur an stumpfes Kämpfen denkt, wird schnell merken: ohne Köpfchen und Weitblick landet man schneller im Abseits, als einem lieb ist.
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Mehr sehenSpielzubehör
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SCORE OUT OF 10
9
VERDICT & FINAL NOTE
Fazit
Cuba Libre ist mehr als nur ein Spiel über Kuba – es ist ein präzise konstruiertes Machtpuzzle, in dem vier völlig unterschiedliche Fraktionen mit- und gegeneinander agieren. Die asymmetrische Struktur macht jede Partie einzigartig, und die clevere Nutzung historischer Ereigniskarten sorgt dafür, dass sich jede Entscheidung bedeutsam anfühlt.
Dank der relativ überschaubaren Spielfeldgröße (verglichen mit späteren COIN-Titeln) ist Cuba Libre zudem der perfekte Einstieg in die Serie. Es bleibt komplex – keine Frage –, aber es erschlägt dich nicht direkt mit 30 Provinzen, drei Ethnien und sechs Regierungen wie manch anderer COIN-Vertreter.
Abschließende Bemerkung
Ich liebe es, wie Cuba Libre dich zwingt, deine Gegner zu verstehen – nicht nur, um sie zu bekämpfen, sondern um ihre Mechaniken auszunutzen. Spielst du das Syndikat, wirst du fast automatisch mit der Regierung kungeln. Bist du 26. Juli, musst du dich entscheiden: Zerschlage ich die Mafia? Oder warte ich, bis sie die Regierung korrumpiert hat – und dann schlage ich doppelt zu?
Das Spiel erzählt keine Geschichte im klassischen Sinne, sondern erzeugt sie durch Mechanik. Und das ist fast schon magisch.
Allerdings: Wer keinen Bock auf historische Kontexte oder indirekte Konflikte hat, wird hier nicht glücklich. Ebenso wenig jemand, der erwartet, dass „Solo“ hier bedeutet „einfach zurücklehnen und drauflosspielen“.
✅PROS
- Asymmetrische Fraktionen: Jede spielt sich komplett anders – und spannend!
- Taktischer Tiefgang mit minimalem Zufall
- Kompaktes COIN-System: Ideal als Einstieg in die Serie
- Solomodus mit gut durchdachten Bots
- Historische Einbettung mit echtem Lerneffekt
❌CONS
- Englische Sprache (Regelwerk und Karten) – kein offizieller deutscher Support
- Komplexität: Nichts für einen lockeren Spieleabend mit Chips und Bier
- Solo-Bots können anfangs überfordernd wirken
- Interaktion erfordert Diskussionsfreude – eher was für politisch-strategische Spielrunden
2 Gedanken zu “Cuba Libre”