Commands & Colors: Napoleonics Expansion 3: The Austrian Army

Commands & Colors: Napoleonics Expansion 3: The Austrian Army

Vor den Napoleonischen Kriegen erstreckte sich das Österreichische Reich von Italien bis zu den Niederlanden und von Polen bis zum Balkan. Seine Lage im Zentrum Europas machte es jedoch zum perfekten Ziel für das revolutionäre Frankreich, und im April 1792 erklärte Frankreich Österreich den Krieg. Der erste Krieg dauerte fünf Jahre. Österreich nahm den Krieg gegen Frankreich 1799 und erneut 1805 auf, wurde jedoch in beiden Fällen schnell besiegt. Im April 1809, als man davon ausging, dass Napoleons Armee durch die Kämpfe in Spanien geschwächt war, marschierte Österreich in Bayern ein, doch Napoleon erholte sich schnell und die Niederlage Österreichs bei Wagram führte zu einem weiteren demütigenden Friedensvertrag. 1812 wurde Österreich gezwungen, Truppen für Napoleons katastrophalen Russlandfeldzug zur Verfügung zu stellen, doch 1813 schloss sich Österreich erneut der Koalition gegen ihn an.

Obwohl die österreichische Armee die drittgrößte der Welt war, verlor sie weit mehr Schlachten, als sie gewann. Zur Zeit der Napoleonischen Kriege war die österreichische Armee eine große multinationale Armee, die sich aus Österreichern, Schweden, Ungarn, Engländern, Schotten, Iren, Wallonen, Polen, Russen, Ukrainern, Deutschen, Kroaten, Serben und sogar französischen Royalisten zusammensetzte. Die Infanterieregimenter waren groß und relativ zuverlässig, aber die taktischen Formationen und die Ausbildung waren noch stark in der Vergangenheit verhaftet. Die Kavallerie war zwar gut beritten, aber sie verfiel immer noch in die alte Praxis, ihre Formationen in kleine Gruppen aufzuteilen, was ihre Kampfkraft erheblich einschränkte. Im Allgemeinen war die österreichische Armee auf Regimentsniveau zwar sehr erfolgreich, aber auf Brigade- und Divisionsebene waren ihre Kommandeure taktisch nicht besonders versiert.

Während Frankreichs Armeen durch Europa marschieren wie beim Tanztee, schicken die Habsburger eine Armee ins Rennen, die… sagen wir: interessant anders funktioniert.
Hier gibt’s massig Infanterie, ein paar strukturelle Eigenheiten – und eine Fraktion, die Erfahrung belohnt wie kaum eine andere.


Was ist neu? Die Inhalte im Überblick

Österreichische Armee

  • Rund 230 neue Holzblöcke in klassischem Weiß
  • Stickerbögen
  • Line Infantry, Grenadiere, Leichte Infanterie, Kürassiere, Husaren, Artillerie und Kommandeure

18 neue Szenarien

  • Historisch fundiert: Wagram, Aspern-Essling, Eckmühl und viele andere blutige Schlachten
  • Schlachtfelddesigns mit Fokus auf Verteidigung und Raumkontrolle

Neue Marker & Spezialregeln

  • Spezialregel für „Kombinierte Infanterie“, eine Art Mini-Fusion zweier Einheiten
  • Detaillierte Regelanpassungen für österreichische Eigenheiten
  • Historischer Hintergrund zu den Schlachten und der Rolle Österreichs

Neue Mechaniken und Inhalte

Wie spielen sich die Österreicher?

Die österreichische Armee ist ein klassisches „Jack of all trades“ – mit einem Hang zum Chaos, wenn man sie falsch behandelt. Ihre Besonderheit ist die Fähigkeit, Einheiten zu kombinieren – was nicht bedeutet, dass sie sich fusionieren wie Pokémon, aber immerhin in größeren Gruppen agieren können:

  • Kombinierte Infanterie: Zwei angeschlagene Einheiten können sich „zusammenraufen“
  • Starke Grenadiere und solide Artillerie, aber die reguläre Infanterie ist eher Mittelmaß
  • Gute Flexibilität, aber wenig echte Spezialisierung
  • Schwache Kavallerie – hier bitte keine Wunder erwarten

Die Armee fühlt sich „organisch“ an – weniger glatt als Briten oder Franzosen, aber mit vielen taktischen Optionen, wenn du die Truppen gut positionierst.ie meistern will, lernt taktische Flexibilität wie nie zuvor.


Szenarien

In dieser Erweiterung findest du 18 historische Szenarien, die sich auf die Schlachten der österreichischen Armee von 1805 bis 1814 gegen Napoleon konzentrieren, sowie alle neuen Einheiten, die Sie für diese Gefechte benötigen.

1805

  • Wertingen – 8. Oktober 1805
  • Günzburg – 9. Oktober 1805
  • Haslach – 11. Oktober 1805
  • Elchingen – 14. Oktober 1805
  • Verona – 18. Oktober 1805
  • Caldiero – 30. Oktober 1805

1809

  • Eckmühl – 21./22. April 1809
  • Regensburg – 23. April 1809
  • Ebelsberg – 3. Mai 1809
  • Travis – 17/18 Mai 1809
  • Aspern-Essling – 21./22. Mai 1809
  • St. Michael-Leoben – 25. Mai 1809
  • Wagram – 5/6 Juli 1809
  • Stockerau – 8. Juli 1809

1813

  • Dresden – 26/27 August 1813
  • Leipzig (Liebertwolkwitz) – 14. Oktober 1813
  • Hanau – 30. und 31. Oktober 1813

1814

  • Arcis-sur-Aube – 20. und 21. März 1814

Inhalt

  • Szenariobuch mit 20 Szenarien
  • 2 Referenzkarten für nationale Einheiten
  • 4 Blockbeschriftungsbögen
  • 1 Terrainplättchenbogen (15 doppelseitige Terrainplättchen)
  • 1 Blatt für Quadrate und Spielsteine
  • 344 Holzblöcke
  • 1 doppelseitige Geländewirkungskarte

Hauptspiel

SCORE OUT OF 10

9

VERDICT & FINAL NOTE


Fazit
Die österreichische Armee in Commands & Colors: Napoleonics ist wie ein Schweizer Taschenmesser – praktisch, aber man muss wissen, wie man’s benutzt.
Sie belohnt cleveres Management, starke Positionierung und ein gutes Timing, ist aber nichts für impulsive Spieler, die einfach „nach vorne“ drücken wollen.
Dafür bekommt man eine Fraktion, die zwar nicht glänzt wie die Franzosen oder stur wie die Russen ist – aber eine taktisch anspruchsvolle Mitte darstellt.

Abschließende Bemerkung
Ich mochte die Österreicher von Anfang an – nicht weil sie besonders stark wären, sondern weil sie ehrlich wirken.
Du bekommst keine fancy Sonderregeln oder explosive Überraschungsmomente. Stattdessen musst du deine Einheiten in Position bringen, durchhalten und klug reagieren. Und wenn du mit einer kombinierten Infanterie-Einheit einen Durchbruch schaffst, fühlt sich das an wie ein verdienter Sieg – kein Glücks-Coup.
Für Fortgeschrittene ist diese Armee Gold wert. Für Einsteiger? Vielleicht ein bisschen zu subtil.

Kurz gesagt:
The Austrian Army ist eine klasse Erweiterung für Spieler, die mit ruhiger Hand und taktischer Finesse agieren wollen. Nicht flashy, nicht extrem – aber sehr befriedigend zu meistern.

✅PROS


  • Kombinierte Infanterie-Mechanik ist taktisch super spannend
  • Solide, vielseitige Armee ohne große Schwächen
  • 18 neue Szenarien mit abwechslungsreichen Herausforderungen
  • Gutes Balancing für erfahrene Spieler
  • Historische Tiefe & atmosphärisch stark

❌CONS


  • Keine spektakulären Highlights – vieles ist „gut“, aber wenig „wow“
  • Kavallerie etwas enttäuschend
  • Taktisch anspruchsvoll, aber weniger einsteigerfreundlich
  • Stickerwahnsinn geht weiter… aber du bist ja schon geübt, oder?

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