Russland wurde bis 1796 von Katharina der Großen regiert. Danach litt es unter dem „verrückten“ Zaren Paul I., bis dieser 1801 ermordet wurde und sein Sohn Alexander I. den Thron bestieg. Alexander, der eine russische Armee befehligte, die so groß war wie das Gebiet, aus dem sie rekrutiert wurde, versuchte durch verschiedene Verträge und Bündnisse, der zunehmenden Macht Frankreichs unter Napoleon entgegenzuwirken, ohne in den Krieg zu ziehen.
Die russische Armee zur Zeit der Napoleonischen Kriege wies noch viele Merkmale des Regimes von Peter dem Großen auf: Die höheren Offiziere wurden größtenteils aus aristokratischen Kreisen rekrutiert, und die russischen Soldaten wurden regelmäßig geschlagen und bestraft, um ihnen Disziplin beizubringen. Darüber hinaus waren viele Unteroffiziere schlecht ausgebildet. Dennoch waren die Russen, die an Feindseligkeiten mit ihren Nachbarn – Schweden, Polen, der Türkei und Österreich – beteiligt waren, zu erstaunlichen Leistungen und blindem Gehorsam gegenüber Befehlen fähig.
1805 schlossen Großbritannien und Russland ein Bündnis gegen Frankreich. 1806 schloss sich Preußen der Koalition an, und Preußen und Russland mobilisierten für einen neuen Feldzug. Nach Napoleons Demütigung Preußens bei Jena wandte der französische Kaiser seine Aufmerksamkeit der Unterwerfung seines russischen Feindes zu und marschierte in Polen ein. Nach einer Reihe blutiger Schlachten vertrieben die Franzosen die russischen Truppen aus Polen zurück nach Mutter Russland und schufen ein neues Herzogtum Warschau.
Im Jahr 1812 kam es zu Spannungen zwischen Russland und Frankreich, da die Forderung, sich der Kontinentalsperre gegen Großbritannien anzuschließen, den russischen Handel erheblich beeinträchtigte. Bonaparte beschloss im Juni, die Russen wieder auf Linie zu bringen, und marschierte in Russland ein, in der Hoffnung, den Russen eine schwere Niederlage zuzufügen und Alexander zum Friedensschluss zu zwingen. Die Invasion Russlands und der Rückzug der französischen Armee waren, wie viele Historiker betonen, der Wendepunkt in den Napoleonischen Kriegen.
1813 begann Russland gemeinsam mit Preußen und Österreich den Feldzug gegen Napoleon, und in der dreitägigen Schlacht bei Leipzig war das Schicksal Bonapartes besiegelt.
Na dann, weiter im Feldzug! Jetzt geht’s nach Osten: „Expansion 2: The Russian Army“ bringt nicht nur Frost, Pelzmützen und sture Linieninfanterie auf den Tisch – sondern auch eine der widerstandsfähigsten Armeen in Commands & Colors: Napoleonics.
Was ist neu? Die Inhalte im Überblick
Russische Armee
- Über 230 neue Holzblöcke in grünlich-grauer Farbgebung
- Stickersheets – du weißt, was jetzt kommt…
- Infanterie (inkl. Line Infantry, Grenadiere), leichte & schwere Kavallerie, Artillerie, Generäle
18 neue Szenarien
- Historisch fundierte Schlachten wie Friedland, Borodino, Shevardino und Krasny
- Fokus auf epische Frontalgefechte, defensive Aufstellungen & zermürbende Duelle
- Sonderregeln für das russische Kommandoverhalten
Neue Marker & Spezialregeln
- Einführung von Line Command-Taktiken, die für die Russen zentral sind
- Marker für besondere Formationen & Anpassungen bei Moral und Rückzug
Neue Mechaniken und Inhalte
Wie spielen sich die Russen?
Gie Russen haben starke Linieninfanterie und eine unerschütterliche Standhaftigkeit – solange du sie in Formation hältst!
Hier wird nicht wild herumgestürmt, sondern mit strukturierter Brachialgewalt vorgerückt:
- Line Command: Einige Karten lassen ganze Linien von Infanterie gleichzeitig marschieren – episch!
- Gute Defensive: Russische Einheiten brechen nicht so leicht und können viel einstecken
- Träge Kavallerie: Auf schnellen Überraschungsangriff brauchst du hier nicht zu hoffen
- Disziplin schlägt Flexibilität: Wenig Spezialregeln, aber extrem zuverlässig
Spielt sich wie eine rollende Mauer. Wenn du’s magst, deine Frontlinie so gerade wie dein Bücherregal zu halten, bist du hier richtig. sind nicht für Anfänger – aber wer sie meistern will, lernt taktische Flexibilität wie nie zuvor.
Szenarien
In dieser Erweiterung findest du 18 historische Szenarien, die sich auf die Halbinselschlachten der spanischen Armee von 1808 bis 1813 konzentrieren, sowie alle neuen Einheiten, die du für diese Gefechte benötigst.
1806
- Czarnowo – 23/24 Dezember 1806
- Pultusk – 26. Dezember 1806
- Golymin – 26. Dezember 1806
1807
- Eylau – 8. Februar 1807
- Friedland – 14. Juni 1807
- Heilsberg – 10. Juni 1807
1812
- Borodino (Schewardino-Redoute) – 5. September 1812
- Borodino (Dorf Borodino) – 7. September 1812
- Borodino (Große Redoute) – 7. September 1812
- Borodino (Utitza) – 7. September 1812
- Polotsk – 18. Oktober 1812
- Krasnoi – 17. November 1812
- Überquerung der Beresina – 28. November 1812
1813
- Leipzig (Wachau) – 16. Oktober 1813
1814
- Champaubert – 10. Februar 1814
- Montmirail – 11. Februar 1814
- Craonne – 7. März 1814
Inhalt
- 24-seitiges Russian Expansion Rule & Scenario Booklet mit 20 historischen Szenarien
- 2 Russische Nationale Einheiten-Referenzkarten
- 2 abgekürzte Einheiten-Referenzkarten
- 220 Blöcke
- Blockbeschriftungsbögen
- 1 Terrainplättchenbogen – enthält 15 doppelseitige Terrainplättchen
- 1 Blatt russische Feldbahn und Marker
Hauptspiel
SCORE OUT OF 10
9
VERDICT & FINAL NOTE
Fazit
Die Russian Army ist eine Erweiterung für Strategen mit Geduld. Hier geht’s nicht um schnelle Flankenangriffe oder taktisches Ping-Pong, sondern um Positionierung, Timing und Disziplin. Du rollst langsam, aber unausweichlich über das Schlachtfeld – und wenn du’s richtig machst, bleibt vom Gegner nicht viel übrig.
Perfekt für Spieler, die gern kontrolliert, defensiv und planvoll agieren. Und auch ein gutes Gegengewicht zu den Franzosen, die eher flexibel & offensiv daherkommen.
Abschließende Bemerkung
Die russische Armee hat bei mir einen Nerv getroffen. Klar, es ist kein „flashy“ Spielstil – aber es fühlt sich verdammt solide an. Wenn deine Linie steht, deine Artillerie donnernd feuert und der Gegner sich vergeblich an deinen Infanterieblöcken die Zähne ausbeißt… dann weißt du: So fühlt sich Stabilität an.
Ich würde sie nicht für Neueinsteiger empfehlen, weil ihre Stärken nicht sofort erkennbar sind – aber für erfahrene Spieler? Ein echtes strategisches Schmankerl.
Kurz gesagt:
The Russian Army ist die perfekte Erweiterung für Freunde von Struktur, Standhaftigkeit und strategischem Langzeitschmerz. Wer Geduld hat, wird mit einer Armee belohnt, die selten glänzt – aber fast nie zerbricht.
✅PROS
- Extrem robuste Armee mit defensiver Schlagkraft
- 18 (!) neue Szenarien – mehr als jede andere Erweiterung
- Einzigartiger „Line Command“-Spielstil für strategische Tiefe
- Sehr gute Balance gegenüber Frankreich & Großbritannien
- Historisch spannend umgesetzte Schlachten
❌CONS
- Wenig Mobilität – Angriffsfreunde könnten sich langweilen
- Sticker kleben zum dritten Mal – yeah…
- Line-Command braucht Übung und ist etwas unintuitiv für Neulinge
- Design wirkt im Vergleich zu späteren Erweiterungen etwas nüchtern