Liberty or Death: The American Insurrection

Liberty or Death: The American Insurrection

Es wird notwendig sein, „… die Herzen zu gewinnen und den Geist Amerikas zu unterwerfen.“

– Britischer General Henry Clinton, in seinem Bericht über den Feldzug von 1776.

„Es ist leichter, das Böse im Keim zu ersticken, als wenn es erst einmal ausgewachsen ist.“

– Britischer General Thomas Gage, 28. März 1775.

„Es ist offensichtlich, dass der Feind uns zwingen will, entweder nach seinen Bedingungen zu kämpfen oder uns nach Belieben zu ergeben oder durch einen brillanten Schlag zu versuchen, diese Armee zu zerschlagen …“

– George Washington in einem Brief an John Hancock, Präsident des Kongresses, 1776.

Thema und Setting

Liberty or Death: Die Amerikanische Rebellion im Spielmodus

Willkommen in den Wirren der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung. In Liberty or Death von GMT Games übernehmen bis zu vier Spieler die Kontrolle über die Hauptakteure der Amerikanischen Revolution: die Patrioten, die Briten, die Franzosen und die Indianer-Allianzen (Indian Nations).

Das Spiel ist Teil der berühmten COIN-Serie (Counter Insurgency) und bringt den typischen asymmetrischen Stil in den Freiheitskampf der Kolonien. Was bedeutet das? Jeder spielt komplett anders – sowohl thematisch als auch mechanisch. Klingt spannend? Ist es auch. Kompliziert? Manchmal. Aber hey, Revolution war noch nie ein Kinderspiel.

Übersicht

Thema: „GMT COIN Vol. V: Nimm als Patriot, Brite, Indianer oder Franzose an der amerikanischen Revolution teil“
Spieler: 1 – 4 Spieler
Spielzeit: 180 -360 Minuten

„Fire in the Lake“ simuliert den Vietnamkrieg (ca. 1964–75), mit all seinen politischen und militärischen Facetten. Zwei bis vier Spieler übernehmen die Rollen von Nordvietnam, Südvietnam‑USA‑ARVN‑Koalition, Vietcong und NLF/VC‑Fraktion – jeder mit eigenem Ziel, eigener Logik und ganz viel Konfliktpotenzial.

Asymmetrie pur

Jede Fraktion verfolgt eigene Ziele und spielt sich unterschiedlich:

  • Briten wollen die Kontrolle über Gebiete und setzen auf reguläre Truppen.
  • Patrioten streben Unabhängigkeit an, rekrutieren Milizen und provozieren Aufstände.
  • Franzosen kommen spät ins Spiel, können aber entscheidend sein – wenn sie sich einmischen.
  • Indian Nations arbeiten taktisch, schlagen schnell zu und verschwinden wieder im Wald.

Kartengesteuerter Spielablauf

Wie bei COIN üblich: Eine Karte bestimmt, wer wann am Zug ist und welche Effekte eintreten.
Man entscheidet sich für Operationen (z. B. Marschieren, Rekrutieren, Kämpfen) oder Sonderaktionen – und hofft, dass der Gegner das eigene Timing nicht durchkreuzt.

Propaganda-Runden

Diese „Meta“-Phasen unterbrechen regelmäßig den Spielfluss und prüfen Siegbedingungen, Loyalität und Ressourcen. Wer hier nicht vorbereitet ist, bekommt ordentlich eine auf die Mütze – oder verliert still und heimlich das Spiel.

Bestandteile:

Bestandteile – Was steckt alles in der Revolutions-Kiste?

GMT Games wäre nicht GMT Games, wenn der Karton nicht bis zum Deckel mit strategischem Material vollgestopft wäre. Hier ein Überblick, was dich in der Box erwartet:

Spielplan

  • Großformatiger, stabiler Spielplan mit einer Karte von Nordamerika:
    Von Neuengland bis Florida, von Kanada bis ins Indianergebiet – topografisch korrekt und strategisch fein gegliedert.

Karten

  • 110 Eventkarten mit historischen Ereignissen von 1775 bis 1783
    (inkl. ikonischer Momente wie dem Boston Tea Party-Nachspiel oder der Schlacht von Saratoga)
  • Propaganda-Karten, die regelmäßig das Spiel unterbrechen und für politische Spannung sorgen

Holzmarker & Spielsteine

  • Fraktionsspezifische Einheiten in Holz:
    • Rote Blöcke für die Briten (Truppen, Festungen, etc.)
    • Blaue für die Patrioten (Milizen, Kontinentale Armee)
    • Weiße für die Franzosen (Marine & Armee – très chic)
    • Braune für die Indian Nations (Krieger, Dörfer)
  • Kontrollmarker, um anzuzeigen, wer wo das Sagen hat

Regelwerk & Spielhilfen

  • Regelbuch (typisch GMT: detailliert und mit Beispielen)
  • Playbook mit historischem Hintergrund, Spielszenarien & Designnotes
  • Fraktionshilfen für jede Partei – perfekt als Spickzettel während der Rebellion

Rundenleiste & Marker

  • Rundenleiste mit Jahresanzeige (1775–1783)
  • Marker für Ressourcen, Unterstützung, Opposition und Indianerbeziehungen

Kurzum: Liberty or Death kommt mit allem, was man für eine epische Revolution im Wohnzimmer braucht – nur George Washington musst du selbst mitbringen.


Spielablauf

Grundstruktur: Wie läuft eine Partie ab?

Liberty or Death läuft – ganz typisch für die COIN-Serie – kartengetrieben, asymmetrisch und strategisch knallhart ab. Das Spiel simuliert den Verlauf der Amerikanischen Revolution von 1775 bis 1783 – mit all ihren politischen Wirren, militärischen Zügen und diplomatischen Ränkespielen.

Rundenstruktur: Karte für Karte zur Unabhängigkeit (oder zum Empire)

Das Spiel wird über ein Deck von Eventkarten gesteuert. Jede Karte zeigt zwei Fraktionssymbole (die Reihenfolge, wer handeln darf), ein Ereignis und eine Rundenmarkierung.

Eine typische Runde läuft so ab:

  1. Neue Karte aufdecken
    • Eine Karte wird offen ausgelegt – sie zeigt das aktuelle Ereignis sowie, welche Fraktionen zuerst und zweitens handeln dürfen.
    • Die nächste Karte bleibt sichtbar, damit man taktisch im Voraus planen kann (COIN-Spieler lieben das!).
  2. Fraktionszüge (max. 2 pro Karte)
    • Die zuerst aufgelistete Fraktion entscheidet, ob sie:
      • das Ereignis nutzt (historisch stark, aber oft einmalig),
      • eine Operation (z. B. Rekrutieren, Marschieren, Kämpfen) durchführt oder
      • eine Operation mit Sonderaktion kombiniert (besonders mächtig – aber teuer).
    • Danach darf ggf. die zweite Fraktion agieren – sofern sie zuvor nicht blockiert wurde.
  3. Passieren & Ressourcen
    • Fraktionen, die passen, dürfen Ressourcen sammeln – oder sich taktisch für spätere Karten in Position bringen.

Propaganda-Karten: Der große Reset

Etwa jede 7. Karte ist eine Propaganda-Karte (sie wird zufällig in 4 Stapeln gemischt, also planbar, aber nicht exakt). Wird sie aufgedeckt, kommt der große politische Rundumschlag:

  • Siegbedingungen werden geprüft
  • Unterstützung / Opposition in Kolonien kann sich ändern
  • Ressourcen werden verteilt
  • Fraktionsaktionen wie Werbung, Unterdrückung oder Aufstände finden statt

Wer zu diesem Zeitpunkt sein Ziel erreicht hat – z. B. genug Unterstützung bei den Patrioten oder genug Kontrolle für die Briten –, gewinnt. Wenn mehrere Fraktionen gleichzeitig siegfähig sind, entscheidet die Priorität auf der Karte. Sonst? Weiterkämpfen!

Fraktionen im Spiel

Jede der vier Fraktionen hat andere Mittel und Ziele:

  • Briten: Besetzen, bauen, festsetzen – Hauptsache Kontrolle!
  • Patrioten: Rebellion entfachen, Milizen rekrutieren, Revolution vorantreiben
  • Franzosen: Erst zögerlich, dann massiv – mit Flotte, Armee und Diplomatie
  • Indian Nations: Gezielt zuschlagen, zurückziehen, Allianzen nutzen, eigene Dörfer schützen

Jede Fraktion hat spezifische Aktionen und eine individuelle Siegbedingung, was das Spiel taktisch vielfältig und hochgradig asymmetrisch macht.


Kurz gesagt:
Revolution ist keine One-Man-Show – es ist ein politisches Taktik-Ballett auf brennendem Boden. Und wer hier einfach nur kämpfen will, verpasst die wahren Stärken des Spiels: Einfluss, Planung, Timing – und der richtige Moment für den finalen Schlag.


Inhalt

  • Ein 22„ x 34“ großes Spielbrett
  • Ein Kartendeck mit 110 Spielkarten.
  • Über 150 rote, grüne, braune, blaue und weiße Spielfiguren aus Holz, teilweise mit Prägung.
  • 6 schwarze und 6 weiße Holzfiguren.
  • 4 ausklappbare Spielhilfen für die Fraktionen.
  • 2 ausklappbare Hilfsblätter für Nicht-Spieler-Fraktionen.
  • 2 Sequenzblätter.
  • Ein Blatt mit zufälligen Feldern.
  • Ein Blatt mit Markern.
  • Spielanleitung.
  • Spielbuch.
  • 4 sechsseitige Würfel

Erweiterungen

Coin Series

Das Spiel ist Teil der berühmten COIN-Serie (Counter Insurgency) und bringt den typischen asymmetrischen Stil in den Freiheitskampf der Kolonien. Was bedeutet das? Jeder spielt komplett anders – sowohl thematisch als auch mechanisch.

Spielzubehör

SCORE OUT OF 10

9

VERDICT & FINAL NOTE


Liberty or Death ist kein lockeres Feierabendspiel, sondern ein strategischer Brocken, der seine Spieler fordert – aber dafür auch ordentlich belohnt. Wer sich auf das Regelwerk einlässt, wird mit einem intensiven, historisch glaubwürdigen und spannend asymmetrischen Spielerlebnis belohnt. Die vier Fraktionen fühlen sich grundverschieden an, greifen clever ineinander und erzeugen eine lebendige Simulation des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs.
Wie bei vielen COIN-Titeln gilt: Man muss bereit sein, Zeit und Hirnschmalz zu investieren. Aber wer das tut, bekommt nicht einfach ein Brettspiel – sondern eine kleine Geschichte, die auf dem Spieltisch entsteht.

Abschließende Bemerkung
Ich habe Liberty or Death mehrfach gespielt – mit vier Spielern, zu dritt, und solo mit Fan-Bots – und es bleibt eines der ambitioniertesten COIN-Spiele. Die Spannung zwischen Militärmacht, politischer Kontrolle und regionaler Unterstützung wird hier besonders deutlich. Und ich liebe es, wie das Spiel mich zwingt, „historisch“ zu denken.
Die Franzosen fühlen sich im Spiel wie ein gezinkter Trumpf an – sie kommen spät, aber wenn sie landen, dann richtig. Die Briten sind ein Paradebeispiel dafür, wie es ist, ein Imperium zu verwalten: Man ist überall, aber nirgends genug. Die Patrioten sind die eigentlichen Stars – sie beginnen schwach, wachsen langsam und können am Ende triumphieren. Und die Indianer? Heimlich genial – wer sie unterschätzt, erlebt sein blaues Wunder in den Wäldern.

Aber: Liberty or Death ist kein Spiel, das man „mal eben“ spielt. Die Lernkurve ist real, und gerade für COIN-Neulinge ist das Einstiegshandbuch fast schon revolutionär dick. Trotzdem: Wenn du dich einmal eingearbeitet hast – pure strategische Goldgrube.

✅PROS


  • Vier völlig unterschiedliche Fraktionen mit starkem Eigenprofil
  • Enorm thematisch – fast schon ein Geschichtsunterricht zum Spielen
  • Höchster Wiederspielwert durch Kartenvielfalt & Fraktionsinteraktion
  • Taktische Tiefe durch Planung der Folgerunden (Next-Card-Preview)
  • Politische und militärische Entscheidungen clever verknüpft
  • Schöne Herausforderung für Strategen mit Langzeitmotivation

❌CONS


  • Sehr hohe Einstiegshürde, besonders ohne COIN-Vorkenntnisse
  • Solo-Spiel nur mit Fan-Bots praktikabel (kein offizieller Bot enthalten)
  • Downtime möglich bei grübelnden Mitspielern
  • Nicht gerade ein optisches Feuerwerk – eher „funktionale Schlichtheit“
  • Französischer Einstieg spät – das mag nicht jeder

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