Falling Sky

Falling Sky

Ganz Gallien …

Spätsommer 54 v. Chr.: In einer Reihe brillanter und brutaler Feldzüge hat Caesar Gallien für Rom erobert. Aber nicht alle Stämme sind unterworfen. Im Norden stellt der belgische Anführer Ambiorix den unachtsamen Legionen eine Falle, während Caesar abwesend ist. Im Süden versucht ein ehrgeiziger Sohn der Arverner, einen keltischen Bund zu vereinen, um gegen die verhassten Römer zu rebellieren. Und was ist mit den einflussreichen Aedui? Ihre Republik scheint sich unter dem Schutz der Römer wohlzufühlen – aber kann man ihnen mehr vertrauen als den anderen Galliern?

Unterdessen vermehren sich entlang des Rheins germanische Kriegerscharen. …

Thema und Setting

„Falling Sky“ versetzt dich ins späte Jahr 54 v.Chr. – inmitten der römischen Eroberung Galliens. Vier Fraktionen (Rom, Arverni, Aedui, Belgae plus neutrale Germanen) ringen um Einfluss, Macht und territoriale Kontrolle. Das Spiel verbindet militärische, politische und diplomatische Aspekte in der historischen Kulisse der Gallischen Kriege

Übersicht

Thema: „GMT COIN Vol. VI: Römer, Germanen, Kelten und belgische Stämme wetteifern um Gallien, getrieben von historischen Ereignissen.
Spieler: 1 – 4 Spieler
Spielzeit: 180 -360 Minuten

FALLING SKY versetzt 1 bis 4 Spieler in die militärischen Auseinandersetzungen und komplexen politischen Verhältnisse des von Rom besetzten, aber noch nicht eroberten Galliens. Caesar und seine schlagkräftigen Legionen können nicht überall sein und werden ohne mächtige Verbündete unter den lokalen Stämmen keinen Sieg erringen können. Aber jeder gallische Stammesverband hat seine eigenen Ziele und muss nicht nur die Römer im Auge behalten, sondern auch seine keltischen, belgischen und germanischen Rivalen. Die Spieler rekrutieren Streitkräfte, versammeln Verbündete, sammeln Ressourcen für den Krieg und bringen verstreute Aktionen mit der Effektivität und dem Risiko konzentrierter Schlachten in Einklang.

Spielmechaniken: Das COIN‑System in Aktion

Hauptspielablauf (Kartengesteuert)

  • Pro Runde wird eine Karte gezogen und offen gelegt – enthält ein Event und bestimmt die Aktionsreihenfolge der Fraktionen.
  • Jede Fraktion kann das Event nutzen oder Kommandos ausführen: Truppen bewegen, Allianzen schmieden, Ressourcen managen. Danach ist sie für die aktuelle Phase inaktiv.

Fraktionen & Asymmetrie

  • Jede Fraktion hat eigene Ziele, Fähigkeiten und Siegbedingungen:
    • Römer dominieren militärisch,
    • Arverni (Vercingetorix) verbinden Rebellion und Mobilisierung,
    • Aedui nutzen Diplomatie und Bündnisse,
    • Belgae arbeiten mit germanischen Kriegerbünden zusammen.
  • Die Germanen agieren als neutrale NPCs mit klar definierten Regeln.

Regionen & Einfluss

  • Die Karten-Gallienkarte ist in Regionen unterteilt, die unterschiedliche Bedeutungsgrade und Einflusswerte haben. Kontrolle, Devastation oder Alliierte in Regionen bringen Fortschritt Richtung Sieg

Winterkarten & Siegbedingungen

  • Mit Winterkarten werden regelmäßige Siegprüfungen eingeleitet. Wer seine Ziele am ehesten erfüllt, kann vorzeitig gewinnen. Das sorgt für Spannung: Das Spiel kann auch nach nur wenigen Karten enden, wenn jemand früh stark positioniert ist.

Solo-Modus

Der Solo-Spieler steuert eine Fraktion, während KI‑ähnliche Regeln die anderen steuern. Besonders dank der Flowcharts auf den Spielerhilfen funktioniert das sehr flüssig

Bestandteile:

Bestandteile – Was steckt alles in der Revolutions-Kiste?

Die zweite Edition von Falling Sky kommt – wie man es von GMT kennt – prall gefüllt mit hochwertigem Material. Hier die wichtigsten Inhalte im Überblick:

Spielmaterial

  • 1 Spielplan: Großformatige Karte von Gallien, unterteilt in Provinzen, Stämme und Schlüsselregionen – strategisch und ästhetisch gleichermaßen überzeugend.
  • 4 Fraktions-Tableaus: Für Rom, Aedui, Arverni und Belgae – mit Aktionsübersicht, Fraktionsfähigkeiten und Siegbedingungen.
  • 1 Germanen-Tableau: Für die neutralen Stämme, die allen auf die Nerven gehen (aber nie selbst gewinnen können).

Marker & Tokens

  • Ca. 200 Holzmarker, unter anderem:
    • Legionen, Krieger und Hilfstruppen
    • Festungen, Führer (z. B. Vercingetorix), Allianzen
    • Kontroll- und Devastation-Marker
  • Farbcodiert je Fraktion, in schöner GMT‑Qualität mit Metallic-Bedruckung.

Karten

  • 72 Karten, davon:
    • 60 Eventkarten: Historische Ereignisse, die das Spielgeschehen stark beeinflussen – mal vorteilhaft, mal chaotisch.
    • 12 Winterkarten: Unterbrechen das Spiel, lösen Siegbedingungen aus und fordern Ressourcen-Checks.

Regelmaterial

  • 1 Regelbuch (Rulebook): Mit ausführlicher Anleitung, klaren Beispielen und Szenario-Beschreibungen.
  • 1 Playbook: Enthält Szenarien, Designer Notes, Solo-Regeln und historische Hintergründe.
  • 4 Hilfsblätter (Player Aids): Übersicht über Aktionen, Fraktionsfähigkeiten und Eventstruktur – ein Segen während der ersten Partien.
  • 1 Solo-Bot-Matrix für Nicht-Spieler-Fraktionen (mit Flowcharts).

Zusatzmaterial

Würfel: Ja, auch hier wird gelegentlich gewürfelt – für Kämpfe und Sonderereignisse.

Plastiktütchen: Zum Verstauen der Marker – nicht historisch akkurat, aber unglaublich nützlich.

Box Inlay: GMT-typisch funktional (sprich: nimm am besten Sortierboxen oder Zip-Bags zur Hilfe).


Spielablauf

Grundstruktur: Wie läuft eine Partie ab?

Spielablauf: So läuft die Rebellion (oder ihre Niederschlagung)

Falling Sky basiert auf dem berühmten COIN-System von GMT Games – ein cleveres Kartengesteuertes Spielsystem, das asymmetrische Konflikte simuliert. In diesem Fall: Caesar vs. Gallier – mit diplomatischer Spannung, Militäraktionen und reichlich Verratspotenzial.


1. Rundenstruktur: Karte zieht, wer Caesar siegt

Jede Runde beginnt mit dem Aufdecken der nächsten Karte vom Ereignisstapel.
Diese Karte zeigt:

  • Reihenfolge der möglichen Fraktionen (meist 2 Fraktionen dürfen agieren),
  • ein Event, das genutzt oder ignoriert werden kann.

Dann geht’s reihum.


2. Aktionen oder Event: Friss oder stirb?

Die aktivierte Fraktion entscheidet:

  • Nutze ich das Event auf der Karte? (stark, aber risikobehaftet)
  • Oder führe ich stattdessen Kommandos + Sonderaktionen aus?

Entscheidet sie sich für Kommandos, kann die nächste Fraktion nur begrenzt reagieren – dadurch entsteht ein taktischer Reigen voller Bluff, Kalkül und Überraschungen.


3. Fraktionsaktionen: Was kannst du tun?

Römische Kommandos (Beispiel)

  • March – Truppen bewegen
  • Battle – Angreifen (mit taktischem Vorteil!)
  • Build – Festungen errichten
  • Subdue – unliebsame Stämme befrieden

Gallische Kommandos (Beispiel)

  • Raid – Ressourcen vom Gegner klauen
  • Mobilize – Krieger rekrutieren
  • Train – Anführer einsetzen
  • Betray – Allianzen anderer Fraktionen sabotieren (fies, aber herrlich!)

Zusätzlich gibt es Sonderaktionen, die jede Fraktion einzigartig machen – z. B. römische Straßen bauen, gallische Aufstände starten oder germanische Horden entfesseln.


4. Regionale Kontrolle und Einfluss

Das Spiel dreht sich nicht nur ums Kämpfen, sondern vor allem um Kontrolle:

  • Wer in einer Region die meisten Einheiten & Verbündeten hat, kontrolliert sie.
  • Allianzen, Zerstörungen (Devastation) und Festungen beeinflussen Siegchancen direkt.
  • Jede Region zählt anders für die Fraktionsziele – manche wollen Gebiete, andere Bündnisse, wieder andere einfach Chaos.

5. Winterkarten: Sieg oder Verlängerung?

Alle paar Karten (zufällig verteilt) erscheint eine Winterkarte:

  • Fraktionen zählen ihre Zielerfüllung.
  • Wenn jemand seine Siegbedingung erfüllt hat → Spielende.
  • Wenn nicht → Versorgungsphase: Einheiten, Ressourcen und Kontrolle werden überprüft. Und dann geht’s weiter mit der nächsten Karte…

Fun Fact: Du kannst das Spiel also schon nach wenigen Karten gewinnen – wenn du extrem effizient (oder aggressiv) spielst.


6. Spielende

Das Spiel endet:

Oder nach der letzten Winterkarte, dann gewinnt, wer seinem Ziel am nächsten gekommen ist.

Sofort, wenn jemand bei einer Winterkarte seine Siegbedingung erfüllt.


Inhalt

  • Ein 22„ x 34“ großes Spielbrett
  • Ein Kartendeck mit 110 Spielkarten.
  • Über 150 rote, grüne, braune, blaue und weiße Spielfiguren aus Holz, teilweise mit Prägung.
  • 6 schwarze und 6 weiße Holzfiguren.
  • 4 ausklappbare Spielhilfen für die Fraktionen.
  • 2 ausklappbare Hilfsblätter für Nicht-Spieler-Fraktionen.
  • 2 Sequenzblätter.
  • Ein Blatt mit zufälligen Feldern.
  • Ein Blatt mit Markern.
  • Spielanleitung.
  • Spielbuch.
  • 4 sechsseitige Würfel

Erweiterungen

Coin Series

FALLING SKY nutzt das beliebte COIN-System von GMT, um historische Ereignisse mit vielfältigen strategischen Optionen auf dem Spielbrett zu verbinden, und bietet ein zugängliches und tiefgründiges historisches Spiel über Krieg, Politik und Diplomatie. Ein vollständiges Solitaire-System ermöglicht es Einzelspielern, ihre Fähigkeiten gegen eine Reihe von einzigartigen Fraktionen zu testen. Von Britannia über den Rhein bis hinunter nach Narbonensis sind Armeen auf dem Vormarsch. Wer wird Gallien schließlich unterwerfen?

Spielzubehör

SCORE OUT OF 10

9

VERDICT & FINAL NOTE


Falling Sky ist ein strategisches Schwergewicht, das Historie und Spielmechanik auf bemerkenswert elegante Weise verbindet. Durch das bewährte COIN-System wird der gallische Aufstand zu einem taktischen Dauerfeuer: Allianzen wechseln, Verrat lauert hinter jedem Stammestreffen, und Caesar versucht verzweifelt, alles zusammenzuhalten.
Die Fraktionen spielen sich hochgradig asymmetrisch, sind aber gut ausbalanciert – ein echtes Plus, das die Wiederspielbarkeit ordentlich nach oben schraubt. Dank cleverem Solo-Modus eignet sich das Spiel auch für Einzelspieler*innen, wobei der volle Reiz im 3–4-Spieler-Modus entsteht.
Allerdings: Die Einstiegshürde ist spürbar. Wer noch nie ein COIN-Spiel gespielt hat, sollte sich auf eine Lernkurve einstellen – inklusive einiger „Was macht diese Aktion nochmal genau?“-Momente in den ersten Partien. Aber wer durchhält, wird mit einem Spiel belohnt, das taktische Tiefe, historische Atmosphäre und spielerische Raffinesse verbindet.

Abschließende Bemerkung
Ich liebe, wie Falling Sky die Dynamik des Gallischen Krieges einfängt – es ist nicht einfach Römer gegen Rest, sondern ein faszinierendes Machtspiel zwischen Misstrauen, regionaler Stärke und verzweifelter Taktik. Besonders gefallen mir die Eventkarten, die oft schwerwiegende Entscheidungen verlangen („Nehm ich das Event oder lieber Bewegung und Sonderaktion?“ – argh!).
Ein kleiner Kritikpunkt bleibt das Timing der Winterkarten. Ja, es sorgt für Nervenkitzel – aber manchmal endet das Spiel gefühlt gerade dann, wenn es erst richtig losgeht. Das mag thematisch sein, fühlt sich spielmechanisch aber gelegentlich antiklimaktisch an.

Trotzdem: Für mich ein echtes Highlight im COIN-Kosmos – und gerade mit der Ariovistus-Erweiterung noch mal eine Stufe tiefer und variantenreicher. Wer bereit ist, etwas Zeit zu investieren, wird mit einer echten Caesar-würdigen Spielerfahrung belohnt.

✅PROS


  • Starkes Thema: Gallien als lebendige Konfliktzone mit viel Atmosphäre
  • Asymmetrisches Gameplay: Jede Fraktion fühlt sich völlig anders an
  • Spannende taktische Entscheidungen bei jeder Karte
  • Guter Solo-Modus mit klarer Bot-Struktur
  • Hochwertige Komponenten und gutes Spielmaterial
  • Reiche Wiederspielbarkeit durch Kartenmischung und Fraktionsdynamik

❌CONS


  • Hohe Einstiegshürde, besonders für COIN-Neulinge
  • Kartenglück durch Winterkarten kann überraschend Spiele beenden
  • Fraktionsbalance in kurzen Szenarien nicht immer optimal
  • Downtime bei 4 Spieler*innen, wenn nicht alle das System kennen

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