Spruance Leader

Spruance Leader

Spruance Leader – Der Admiral unter den Kriegsspielen?

„Spruance Leader“ ist ein weiteres Solo-Kriegsspiel aus der beliebten Leader-Serie von Dan Verssen Games (DVG).

Diesmal geht es nicht in die Lüfte, sondern aufs Wasser: Ihr kommandiert eine US-amerikanische Flottenkampfgruppe und führt Einsätze gegen feindliche Streitkräfte auf hoher See. Der Name des Spiels ist eine Hommage an Admiral Raymond A. Spruance, einen der bekanntesten US-Admirale des Zweiten Weltkriegs, der unter anderem die Schlacht um Midway entscheidend mitgestaltete.

Doch kann das Spiel dem großen Namen gerecht werden? Tauchen wir ein!

Thema und Setting

Flottenführung für Einsteiger und Experten

In „Spruance Leader“ übernehmt ihr die Kontrolle über eine moderne US-Flotte (hauptsächlich aus der Zeit des Kalten Krieges bis in die 2000er Jahre). Eure Aufgabe: Feindliche Einheiten aufspüren, neutralisieren und dabei eure eigenen Schiffe schützen. Das bedeutet, ihr müsst Luft-, See- und Unterwasserbedrohungen bewältigen – von gegnerischen Fregatten über U-Boote bis hin zu Luftangriffen.

Das Spiel bietet verschiedene Kampagnen, in denen ihr unterschiedliche Szenarien durchspielen könnt – darunter historische und fiktionale Konflikte. Ihr startet mit einem begrenzten Ressourcenpool an Schiffen und Flugzeugen, den ihr strategisch einsetzen müsst, um möglichst erfolgreich durch die Missionen zu kommen.

Übersicht

Thema: Kommandiere eine US Navy Task Group auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges!
Spieler: 1 Spieler.
Spielzeit: 45 – 140 Minuten

Spielmechaniken

Komplex, aber belohnend

Wie alle Spiele der Leader-Serie ist „Spruance Leader“ ein Deck- und Würfel-getriebenes Strategiespiel mit Fokus auf Planung und Ressourcenmanagement. Hier sind die wichtigsten Mechaniken:

  • Flottenaufstellung: Ihr wählt eure Schiffe aus, darunter Zerstörer, Kreuzer, Flugzeugträger und Versorgungsschiffe. Jedes Schiff hat eigene Werte für Angriff, Verteidigung, Radarreichweite und U-Boot-Abwehr.
  • Aufträge und Missionen: Vor jeder Mission stellt ihr eure Task Force zusammen und entscheidet, wie ihr sie aufteilt – welche Schiffe gehen in den direkten Kampf, welche bleiben in der Reserve?
  • Wetter- und Einsatzbedingungen: Umweltfaktoren beeinflussen eure Einsätze. Stürme, schlechte Sicht und feindliche Täuschungsmanöver können die Pläne durchkreuzen.
  • Kampfsystem: Der Kampf läuft über Würfelwürfe in Kombination mit Modifikatoren aus euren Schiffswerten und taktischen Entscheidungen. Ihr könnt Raketenangriffe, Torpedos und elektronische Gegenmaßnahmen einsetzen.
  • Ressourcenmanagement: Munition, Treibstoff und Reparaturen sind begrenzt – ein schlechter Einsatz kann bedeuten, dass ihr später in der Kampagne keine Ressourcen mehr habt.

Das Spiel läuft rundenbasiert und ist in Planungs-, Angriffs- und Nachbereitungsphasen unterteilt. Jede Entscheidung zählt, und Fehler können katastrophale Folgen haben – genau das, was Fans der Leader-Serie lieben.


Bestandteile:

Wie bei den meisten DVG-Leader-Spielen bekommt ihr eine prall gefüllte Box mit jeder Menge taktischem Material. Hier ist der komplette Inhalt:

Spielmaterial

1 große Spielkarte – Darstellung des Einsatzgebietes mit Zonen für Feindkontakte, Wetterbedingungen und Missionsplanung.
Spieler-Tableaus – Übersichtstafeln für eure Schiffe und deren Status (Schäden, Munition, Treibstoff, etc.).
120+ Karten – Enthält:

  • Schiffskarten für eure Flotte mit individuellen Werten.
  • Feindkarten für gegnerische Schiffe, U-Boote und Luftangriffe.
  • Ereigniskarten, die unvorhersehbare Wendungen ins Spiel bringen.
  • Zielkarten für eure Missionen.

Über 300 Pappmarker – Zum Verwalten von Schäden, Munition, Treibstoff, Aufklärungsstatus und mehr.
Würfel (d10) – Zum Bestimmen der Kampfergebnisse (Leader-typisch ein W10-basiertes System).
Regelbuch (40+ Seiten) – Detaillierte Anleitung mit Beispielen und Kampagnenregeln.
Kampagnenbuch – Enthält verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen Herausforderungen und Schwierigkeitsgraden.

Alles in allem eine typisch umfangreiche DVG-Box, die Solo-Strategen genug Material für viele Stunden Marinesimulation bietet!


Spielablauf

Wie bei den meisten Leader-Spielen läuft „Spruance Leader“ in mehreren Phasen ab. Jede Runde ist eine Mischung aus Strategie, Ressourcenmanagement und knallharten Entscheidungen.


Kampagnenwahl – Welcher Krieg darf es sein?

Bevor das eigentliche Spiel beginnt, wählt ihr eine Kampagne. Diese bestimmt:

  • Die Dauer der Mission (Kurz, Mittel, Lang).
  • Die Gegnerfraktion (je nach Szenario können es moderne Seemächte oder asymmetrische Bedrohungen sein).
  • Die Siegbedingungen (z. B. Anzahl der zerstörten Ziele oder Verteidigung eines Gebietes).

Danach stellt ihr eure Task Force zusammen – also die Schiffe, Flugzeuge und Ressourcen, die ihr für die Kampagne mitnehmt.


Strategische Planung – Die Schlacht beginnt auf der Karte

Jede Mission beginnt mit der Einsatzplanung:

  • Ziele identifizieren: Feindliche Positionen werden durch Aufklärung oder Ereigniskarten enthüllt.
  • Schiffsbewegungen: Eure Einheiten bewegen sich auf der strategischen Karte und müssen dabei Treibstoff und Routen berücksichtigen.
  • Bedrohungen erkennen: Radarkontakte können sich als feindliche Schiffe, U-Boote oder Luftangriffe herausstellen – oder als Fehlalarme.

Taktischer Kampf – Raketen, Torpedos und Gegenmaßnahmen

Wenn es zur Konfrontation kommt, beginnt der eigentliche Kampf. Dieser läuft rundenbasiert ab und folgt einer festen Reihenfolge:

  1. Initiative bestimmen – Wer feuert zuerst?
  2. Luftangriffe & Raketenbeschuss – Falls Flugzeuge oder Raketen im Spiel sind, werden sie zuerst abgehandelt.
  3. Feindliche Aktionen – Die Gegner bewegen sich, eröffnen das Feuer oder starten U-Boote.
  4. Spieleraktionen – Eure Schiffe können angreifen, verteidigen oder Gegenmaßnahmen einleiten.
  5. Schadensberechnung – Treffer werden auf Schiffskarten verwaltet (z. B. beschädigte Systeme, brennende Decks).

Kämpfe sind hoch taktisch: Man muss Reichweiten, Munition, Radarerfassung und Verteidigungsmaßnahmen gut planen.


Nachbereitung – Reparaturen & Moral

Nach einer Mission gibt es eine Nachbereitungsphase:

  • Reparaturen: Schwer beschädigte Schiffe müssen instand gesetzt werden – kostet Zeit und Ressourcen.
  • Moral anpassen: Erfolge oder Verluste beeinflussen die Motivation der Crew.
  • Neue Ziele setzen: Basierend auf den bisherigen Ereignissen plant ihr die nächsten Missionen.

Wie endet das Spiel?

Die Kampagne endet nach einer bestimmten Anzahl von Tagen/Runden. Am Ende gibt es eine Punktewertung, die euren Erfolg misst. Punkte gibt es für:
Erfüllte Missionsziele
Überlebende Schiffe
Zerstörte Feinde

Je nach Ergebnis bekommt ihr einen Rang (von „Desaster“ bis „Legendär“).



Inhalt

  • Hauptschiffstypen:
    • Kreuzer der Virginia-Klasse
    • Kreuzer der Ticonderoga-Klasse
    • Belknap-Kreuzer
    • Kreuzer der Leahy-Klasse
    • Zerstörer der Spruance-Klasse
    • Zerstörer der Kidd-Klasse
    • Zerstörer der Farragut-Klasse
    • Zerstörer der Klasse Charles F. Adams
    • Fregatte der Klasse Oliver Perry
    • Fregatte der Garcia-Klasse
    • Fregatte der Knox-Klasse
  • 6 Stanzbögen mit Countern & Marker
  • 6 Kampagnen-Bögen
  • Taktisches Display
  • Regelbuch
  • Übersichtsblatt
  • Spieler-Logbuch

Erweiterungen

Für Spruance Leader sind einige Erweiterungen erschienen, diese bringt noch mehr strategische Optionen und realistische Szenarien.

Sea Leader Universum

SCORE OUT OF 10

9

VERDICT & FINAL NOTE


Fazit
„Spruance Leader“ ist eine hochkomplexe, aber lohnende Simulation moderner Seekriegsführung. Die Mischung aus strategischer Planung, taktischen Gefechten und Ressourcenmanagement sorgt für eine enorme Spieltiefe, die typisch für die Leader-Serie ist. Fans von realistischen Militär-Solitärspielen werden hier voll auf ihre Kosten kommen, während Gelegenheitsspieler erst einmal eine steile Lernkurve bewältigen müssen.
Wer sich in die Mechaniken einarbeitet, wird mit intensiven Missionen, spannenden Entscheidungen und einem hohen Wiederspielwert belohnt. Die enge Verzahnung von Flottenaufbau, Missionsplanung und rundenbasierten Gefechten sorgt für eine fesselnde Spielerfahrung, die weit über das bloße Würfeln hinausgeht.

Abschließende Bemerkung
„Spruance Leader“ ist kein Spiel, das man mal eben nebenbei spielt. Es erfordert viel Vorbereitung und Regelstudium, belohnt aber mit einer beeindruckend dichten Atmosphäre und enormer Entscheidungsfreiheit. Ich persönlich finde den strategischen Aspekt genial, aber man muss sich darauf einlassen, dass eine einzelne Kampagne mehrere Stunden dauert.
Besonders gefallen mir die vielfältigen Bedrohungen – man muss sich ständig an neue Feindbewegungen, Wetterbedingungen und unvorhersehbare Ereignisse anpassen. Gleichzeitig kann das Buchführen über Munition, Schäden und Treibstoff etwas trocken sein. Wer auf Flottenstrategie mit realistischer Anmutung steht, wird dieses Spiel lieben – aber man sollte bereit sein, sich intensiv damit auseinanderzusetzen.

PROS


  • Realistische Marinesimulation mit authentischem Gefühl für moderne Seekriegsführung.
  • Hohe Spieltiefe & strategische Entscheidungen, die sich wirklich bedeutend anfühlen.
  • Verschiedene Kampagnen & Szenarien sorgen für Abwechslung und Wiederspielwert.
  • Spannende Bedrohungen durch Feindschiffe, U-Boote und Luftangriffe.
  • Solo-Fokus perfekt umgesetzt – keine Kompromisse wie bei manchen Koop-Spielen.

CONS


  • Steile Lernkurve & komplexe Regeln – nichts für schnelle Einstiege.
  • Verwaltung kann mühsam sein – viel Buchhaltung für Ressourcen & Statuswerte.
  • Keine Multiplayer-Option – reines Solospiel, also nichts für Gruppenrunden.
  • Lange Spielzeit – einzelne Kampagnen können sich ordentlich ziehen.

2 Gedanken zu “Spruance Leader

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